Raumwahrnehmung

Brauerei Liesing. Wenn aus einer Idee etwas Besonderes entsteht.

Vom Brauhaus zur Kunst. Bei Immobilien geht es immer um die Gestaltung von Raum. Auf den ehemaligen Gründen der Brauerei Liesing hat win4wien einen Ort entwickelt, bei dem Kunst und Architektur zueinander gefunden haben.

Der vom Vorarlberger Architekt Johannes Kaufmann gestaltete „schwebende Schlangenbaukörper“ mit 123 geförderten Wohnungen, zwei Geschäftsflächen und Interventionen von fünf Künstler*innen haben im Wohnprojekt „Raumwahrnehmung“ Ausdruck gefunden.

Projekt & Typologie

Das ehemalige Areal der Brauerei Liesing vereint unterschiedliche Nutzungen miteinander: Wohnformen mit integrierten Arbeitsmöglichkeiten als auch Wohneinheiten mit koppelbaren Arbeitsräumen („City Lofts“), die beispielsweise von Freiberufler*innen oder „Teleworker*innen“ genutzt werden können.

Eine besondere Herausforderung war, auf die vorgegebenen Bebauungstiefen von bis zu 22 m mit einem entsprechenden Typologie- und Erschließungssystem zu reagieren. Deshalb wurden großteils durchgesteckte Wohnungstypen realisiert, die mit der Qualität einer zweiseitigen Belichtung und Belüftung punkten. Lange unbelichtete Mittelgänge wurden vermieden, stattdessen wurde auf eine vertikale Erschließung zurückgegriffen.

Freigeschoss

Das Freigeschoss wurde von Bebauungen bewusst freigehalten und kann von den Bewohner*innen vielfältig genutzt werden. Lediglich die Erschließungskerne wurden durch dieses zum darüber liegenden Baukörper weitergeführt.

Sowohl öffentliche als auch halböffentliche Nutzungen dieser zweiten Platzebene führen zu einer Belebung, welche durch eine Brücke zum nördlichen Park noch verstärkt wurde.

Kunst am Bau

Generationenwohnungen

Maisonettewohnungen in den oberen Geschossen erlauben eine Teilbarkeit in 2-3 Einheiten mit eigenem Zugang, was dem steigenden Bedarf an Generationenwohnungen und Flexibilität der Grundrisse entspricht.

GENERATIONENWOHNUNGEN

Generationenübergreifendes Wohnen unterstützt das Zusammenleben verschiedener Altersgruppen in einem Wohnhaus. Die Maisonette-Wohnungen in den oberen Geschossen lassen sich in zwei bis drei Einheiten teilen, wobei jede der Einheiten einen eigenen Zugang hat.  

So können etwa die Kinder in Reichweite der Eltern wohnen oder die Enkel in der Nähe der Großeltern. Vom Miteinander und den sozialen Begegnungen profitieren alle Generationen. Ältere Bewohner*innen helfen bei der Kinderbetreuung aus, während sie von anderen Familienmitgliedern im Haushalt unterstützt werden

Lichthöfe

Abwechselnd zu den Stiegen- bzw. Liftkernen durchstoßen trichterförmige Lichthöfe den Baukörper. Diese gewährleisten eine optimale Belichtung und Belüftung der Mittelzonen der Wohnungen.

Fast alle Bäder und Küchen können somit natürlich belüftet werden. Die Erschließung der Tiefgarage wird durch diese Lichthöfe zusätzlich aufgewertet, da Tageslicht bis ins Untergeschoss langt.

Kunst am Bau

„Leistbares Wohnen in innovativer Architektur – hier erfüllt sich ein Wunsch vieler Wienerinnen und Wiener.“

Ing. Herwig Koppitz, Geschäftsführer

Fakten zum Projekt

Projekttitel: Brauerei Liesing „Raumwahrnehmung“
Adresse: 1230 Wien, Breitenfurter Straße 376
Projektart: 123 geförderte Mietwohnungen mit Eigentumsoption
Freiflächen: Patio, Terrasse, Loggia
Gemeinschaftsräume: Kulturplatz, Erschließungsfoyer
Geschäfte: Büros, Geschäftsflächen
Garage: Tiefgarage mit 146 Stellplätzen

Architektur

Architektur: Johannes Kaufmann
Mitarbeit Architektur: Daniel Bammer, Rainer Gebhardt
Bauherrschaft: win4wien Bauträger GmbH
Tragwerksplanung, Bauphysik, Haustechnik: Dr. Ronald Mischek ZT GmbH
Fotografie: Norman Radon    
Fertigstellung: 2010